Dieses schöne Gedicht ist mit Menschen mit Demenz entstanden.
Vielen Dank an die Alzheimergesellschaft Würzburg, die uns diesen schönen Nachmittag möglich gemacht hat.
Foto: Marvin Ruppert |
Was ich am Herbst mag?
Ich? Ich bin Krankenschwester,
da sieht man wenig von den
Jahreszeiten.
Birnen zupft man und die macht man dann
ein:
mit Zimt&Zucker, wie jede_r es mag.
Wenn ich mich zwischen Sommer und
Herbst entscheiden,
wähle ich den Herbst, denn da gibt es
bunte Blätter und goldenen Oktober.
Im Herbst? Da habe ich immer Arbeit.
In meinem Garten in Versbach musste ich
das ganze Laub zusammenharken.
Doch schön war, dass alle mit dabei
waren:
meine Frau und alle meine Kinder haben
mitgeholfen.
Ich komme vom Dorf und zwar aus
Franken.
Da gibt es sol viele Dialekte,
dass man einander nicht verstehen kann.
Aber wenn es um die Ernte ging,
sprachen alle dieselbe Sprache:
„Holt das Getreide ein!“
Ich habe im Herbst immer Erntedankfest
gefeiert.
Da haben wir getanzt, bis die Füße
nicht mehr wollten.
Herren- oder Damenwahl: das war beides
schön.
In der kalten Jahreszeit gibt es für
mich nichts zu feiern,
denn da ist mir viel zu kalt.
Woher ich Äpfel hab ohne Garten?
Na, aus dem Supermarkt!
Wir freuen uns auf laue bunte Tage nach
dem heißen Sommer.
Wir mögen die Natur im Herbst so sehr,
denn da können wir stupfeln:
Da naschen die Dorle und die Maria
gemeinsam die Birnen, die nicht geerntet wurden.
Wir zwei waren dabei unschlagbar!
Hach, wie schön, der Herbst ist da!
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